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Denkmal in Nöten.

22.04.2021

Unter der Südtangente steht eine "3D-Urkunde" aus dem Jahre 1973. Sie erinnert an eine Bepreisung der Wasserlandschaft. Die Skulptur wurde nun von der tragenden Stele getrennt.

Urzustand.

Neu eingerüstet.

Sockel oben ohne.

Die Hainbrücke, Teil des "Münchner Rings", wird saniert. Die Bauarbeiten sind komplex. Mit viel Aufwand wird gewerkelt, gerüstet und dabei ist es passiert: Eine augenscheinlich rationale Tat zur Baustellenertüchigung führte schlußendlich zum Denkmal-"Frevel" - zur "Verstümmelung", wie Prof. Dr. Wilfried Krings meldet. Gemeint ist die sogenannte "BDA-Stele".

Unter der Hain-Brücke wurde Anfang der 1970-er Jahre eine zeitgenössische Wasserlandschaft aus Beton und Naturstein geschaffen. Der Entwurf des verantwortliche Planers, Prof. Bernhard Winkler (*1929), München, wurde 1973 mit einem BDA-Preis bedacht. Die "3D-Urkunde" steht seit dem auf der nordöstliche Seite der Talbrücke auf einem Sockel. Die zugehörige Beschilderung ist abhanden gekommen. Und nun ist das Denkmal "verstümmelt".Prof. Krings, Hainpark-Bewahrer und -Förderer, schreibt auch an entsprechende Stelle der Stadt Bamberg und auch an den Bürgerparkverein:"Bei meinem heutigen Hainspaziergang (Donnerstag, 22.04.2021) musste ich feststellen, dass die 'BDA-Stele' unterhalb der Hainbrücke etwa um die Hälfte gekürzt wurde und nun der obere Teil samt dem Bronzeknauf 'BDA 1973' fehlt. Der erste Arbeiter der an der Brücke tätigen Firma, auf den ich traf, erklärte mir, er habe die Stele durchgesägt, weil sie für das benötigte Hilfsgerüst zu hoch sei. Das abgenommene Teil würde verwahrt und wieder draufgesetzt. Dass es sich um ein Denkmal handelt, war ihm offensichtlich nicht bewusst und ist möglicherweise der Firma nicht kommuniziert worden. Meine dringende Bitte an Sie lautet, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten dafür Sorge zu tragen, dass die Betonstele in ihrer vorherigen Form wiederhergestellt wird, sobald es der Baufortschritt erlaubt. Mit freundlichen Grüßen - W. Krings."Verständlich ist, dass mit der vorsorglichen Trennung der "3D-Urkunde" vom Sockel dieses Emblem bei den Einrüstarbeiten vor Beschädigung geschützt werden sollte."Bauherr der Brückensanierung ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Staatliche Bauamt Bamberg," meldet das Baureferat Bamberg. " Dieses hatte sich am Mittwoch bei der Stadt danach erkundigt, wie mit dem Objekt zu verfahren sei. Noch bevor das Amt von der Stadt eine Antwort erhalten hatte, wurden bereits Fakten geschaffen. - In der Pflicht steht hier natürlich das Staatliche Bauamt, welches sich gewiss der Baukultur verpflichtet Das Staatliche Bauamt reagiert: "...Das demontierte Teil ist verwahrt. Wir werden zusammen mit der Staatlichen Dombauhütte Bamberg das Denkmal neu versetzen. - Wir werden versuchen, dem Urzustand des Denkmals mit der Reparatur wieder möglichst nahe zu kommen."Der Bürgerparkverein ist durch diese Meldung sensibilisiert und wird auf einen baldigen, sorgfältigen Rückbau achten.

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