Navigation

Ein Auwald wird zum Volkspark.

Vom Mittelalter bis zur Säkularisation im Jahr 1803 war der so genannte „Mühlwörth“ ein mit Eschen, Erlen und Eichen durchsetzter Auwald. Dieser Auwald war im Besitz des Domkapitels und wurde den Müllern zum Lehen gegeben.

Um Ressentiments in den fränkischen Regionen, die als "Dispositionsmasse" dem Kurfürstentum Bayern in dieser Zeit zufloss, entgegenzutreten, reagierte der bayerische Kurfürst Maximilian IV. Joseph und übergab hier in Bamberg dieses Areal den Bürger*innen zur Nutzung. In der Verantwort des Generalkommissars Stephan Freiherrn von Stengel ließ er diesen Auwald zum Park gestalten. - Dessen Wirken wird mit der Namensgebung der Stengelallee nachhaltig gewürdigt.

In der Zeit von 1803 bis 1851 wurde der Auwald zu einem Volkspark im Stil englischer Landschaftsgärten umgestaltet. Bereits damals wurde das Gebiet durch den Hollergraben in zwei Teile gespalten: den "Unteren" und den "Oberen Mühlwörth", die wir heute als Theresien- und Luisenhain kennen. Hinsichtlich ihrer Besitzverhältnisse und der zum Teil damit verknüpften Entstehungsgeschichte müssen beide Gebiete einzeln betrachtet werden.

Mit "Klick" auf das Bild erreichen Sie eine Vergrößerung.

Der Hain: Vom Englischen Landschaftsgarten zum Bürgerpark.

  • Dr. Alfred Schelter, Vorsitzender Bürgerparkverein: Vorlage für geplanten und abgesagten Vortrag zum 22.04.2020
  • Begleittext zur Ausstellung im Metznerhäuschen „Vom Englischen Landschaftsgarten zum Bürgerpark – einst und heute“ (2021/2022):

Der Theresienhain.

Die Geschichte des Volksparks beginnt mit der Umgestaltung des „Unteren Mühlwörth“.  Zunächst wurde das Terrain durch die Pflanzung einer Lindenallee zwischen dem linken Regnitzarm und dem Hollergraben erschlossen.

Der eigentliche Protagonist der ersten Entstehungsphase des Volksparks war der Landeskommissär des neu gegründeten Mainkreises zu Bamberg  Stephan Freiherr von Stengel († Oktober 1822 in Bamberg), ein Staats- und Wirtschaftswissenschaftler und zugleich ein Schöngeist. Er hatte in seiner Zeit in München bei der Entstehung des Münchener Englischen Gartens Erfahrungen gesammelt, die er in Bamberg einfließen ließ. Unter seiner Aufsicht wurden Gehölze gepflanzt, Wege angelegt und Staffagebauten, wie der Monopteros, errichtet. Mit dem Badehaus oder der Brücke über den Hollergraben entstand ein Volkspark, der ganz im Sinne der englischen Gartenkunst Natur und Architektur miteinander kombinierte.

Nördlicher Eingang in den Theresienhain: Die "Stengelallee" - Damm zwischen linkem Regnitzarm und dem Hollergraben.

Der Luisenhain.

Der Ausbau der „Oberen Mühlenwörth“ begann im Jahr 1825. Zuvor erwarb die Stadt Bamberg das Terrain.

Sämtliche Umgestaltungen zum Landschaftspark wurden somit von Anfang an von der Stadt Bamberg initiiert und mit deren Geld bzw. durch Spenden aus der Bevölkerung finanziert. Die begrenzten finanziellen Mittel erlaubten nur eine schrittweise Gestaltung. Der zusammenhängende Volkspark wurde deshalb erst im Jahr 1851 vollendet.

Spätere Auseinandersetzungen in Bezug auf die Unterhaltungskosten des Parks bewogen König Ludwig II. 1870 das Gelände der Stadt Bamberg zu schenken. Im Gegenzug musste Bamberg sich verpflichten, den Hain als Park für die Bevölkerung zu erhalten.

 

An Plänen aus unterschiedlichen Jahren können Sie die schrittweise Entwicklung des Hains nachvollziehen.

Plan 1 aus dem Jahr 1787

Plan 2 aus dem Jahr 1804

Plan 3 aus dem Jahr 1816

Plan 4 aus dem Jahr 1822

Plan 5 aus dem Jahr 1826

Info-Box.

...dazu mehr =>

Charakteristikum.

Die Grafik dieser Seite entspricht den Tafeln, die im Hainpark platziert sind.